Hermann Schmitz (1928-2021).  Er studiert in Bonn Philosophie (bei Erich Rothacker), Geschichte und Literatur. In Philosophie promoviert er 1955 mit "Goethes Altersdenken in Begriff und Symbol".  Habilitationsschrift: "Hegel als Denker der Individualität".  Sein großes Werk "System der Philosophie" erscheint von 1964-1980 in 10 Einzelbänden. Schmitz ist nach seiner Auffassung nicht in erster Linie Lebensphilosoph, sondern Phänomenologe, genauer,  gehört er der die von ihm begründeten "Neue Phänomenologie" an. In dieser Richtung behandelt er viele lebensphilosophische Themen und Probleme, die er aufgreift, ausdifferenziert und erklärt. Dies verstärkt er durch seine Leibphänomenologie, die mit Recht als aufschlussreiche Ergänzung der Lebensphilosophie gelten kann. Er hat in seinen Arbeiten Lebensphilosophen wie Schopenhauer, Nietzsche, Bergson, James, Lersch und Bollnow ausgelegt und korrigiert. Er kannte und schätze Goethe nicht nur als Dichter, sondern vielmehr als lebensphilosophisch-phänomenologischen Vordenker. Schmitz Werk basiert aber auch auf Klages' Lebensphilosophie und Ausdruckstheorie.

Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Schmitz_%28Philosoph%29#/media/Datei:Hermann_Schmitz_Foto.jpg. Alle Rechte bei Alexander Risse.

Wichtige Werke:

 

-System der Philosophie in 10 Bänden.  Bonn 1964-1980. Für die Lebensphilosophie sehr aufschlussreich ist der Bd. 3, 2: Der Gefühlsraum.

-Subjektivität, Beiträge zur Phänomenologie und Logik. Bonn 1968.

-Der unerschöpfliche Gegenstand. Bonn 1990. Auf 500 Seiten komprimierte Version des "System der Philosophie". Schmitz hat dabei auch einige Korrekturen vorgenommen.

-Husserl und Heidegger. Bonn 1996.

-Der Leib, der Raum und die Gefühle. Ostfildern 1998.